Amphibienschutz 2021 bis 2024

Im Frühjahr wandern verschiedene Amphibienarten (Kröten, Frösche, Salamander und Molche) nach der Winterruhe zu ihren angestammten Laichgründen, um dort ihre Eier abzulegen. Die Amphibien legen auf ihrem Weg vom Winterquartier zum Laichgewässer Strecken von mehreren hundert Metern bis zu einigen Kilometern zurück. Dabei müssen Amphibien häufig Straßen und andere Hindernisse überqueren. Die ohnehin gefährdeten Kleintiere werden oft entweder direkt überfahren oder sterben an schweren inneren Verletzungen durch den Luftdruck der vorbeifahrenden Fahrzeuge.

Als Schutz- und Leiteinrichtung haben sich mobile Amphibienleitanlagen bewährt, die verhindern, dass die Tiere auf die Straße laufen. Stattdessen werden sie entlang von Kunststofffolien abgeleitet. In regelmäßigen Abständen sind Eimer in den Boden eingelassen. Die gefangenen Tiere werden von Zaunbetreuern täglich über die Straße getragen, dokumentiert und wieder in die Freiheit entlassen. Abhängig vom Witterungsverlauf im Frühjahr werden die Amphibienleitanlagen an betroffenen Straßenabschnitten mehrere Wochen lang betreut. Dadurch wird der dauerhafte Erhalt der vorhandenen Amphibienpopulation gewährleistet.

Studien zur Dokumentation von Artvorkommen an Amphibienleiteinrichtungen werden vom Landschaftspflegeverband in Mittelsachsen im Zeitraum von 2021 bis 2024 in Zusammenarbeit mit den Kommunen und der Unteren Naturschutzbehörde an den folgenden Standorten durchgeführt:

Chursdorf
Eppendorf
Flöha
Biensdorf
Altgeringswalde
Marbach
Siebenlehn
Döhlen
Erlau
Großwaltersdorf
Hohentanne
Königshain
Kriebstein
Memmendorf
Ottendorf
Rechenberg-Bienenmühle
Reichenbach
Schönerstadt
Talsperre Rauschenbach
Rossau
Seifersbach

Insgesamt werden ca. 6.700 Meter Amphibienschutzzaun auf- und abgebaut. Im Jahr 2024 wurden über 8.300 Amphibien erfasst.

Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum im Freistaat Sachsen

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